Wir bekommen immer mal wieder kritische Nachfragen, warum zum Beispiel unser Top-Seller der kleinen Kühlschränke, das Modell K-310, so viel Energie verbraucht.
Das tut er beim genauen Hinsehen aber gar nicht. Vor einigen Monaten wurden neue Energieverbrauchskennzeichnungen eingeführt, die dann auch klare Regeln für gewerbliche Kühlmöbel enthielten.
Gewerbliche Energieeffizienzklassen neu
Vorher war es so, dass es keine klar definierten Verfahren zur Ermittlung der Energieeffizienzklasse bei gewerblichen Kühlgeräten gab. So konnte es im schlimmsten Fall passieren, dass ein Gerät im Internet mit einem Verbrauch von 2 kWh / Tag angegeben war und beim Kunden plötzlich doppelt so viel Energie verbrauchte. Das wäre für einige Hersteller auch gar kein Grund für eine Reklamation gewesen, sondern die Umstände für den Betrieb des Kühlschranks waren dann salopp gesagt einfach nicht die gleichen, wie bei der Ermittlung des Energieverbrauchs.
Wir haben Kunden das immer so erklärt, dass es vielleicht Hersteller gibt, die den Energieverbrauch für einen Kühlschrank in einer 20 Grad temperierten, großen Halle und ohne Inhalt ermittelt haben. Das hat natürlich nichts mit der Praxis zu tun, wenn das Gerät dann in einem 25 Grad warmen 30m² kleinen Laden und voll mit Lebensmitteln betrieben wird.
So musste man sich dann nicht wundern, wenn Geräte aus chinesischer Fertigung mit 2kWh / Tag Verbrauch angegeben wurden, während ein vergleichbares Liebherr Gerät 2,5 kWh / Tag verbrauchen sollte. Da lag manchmal die Vermutung nah, dass im fernen China nicht die gleiche Prozedur zur Ermittlung des Verbrauchs angewandt wurde, wie bei Liebherr.
Seit einigen Monaten ist das nun anders und es gibt einheitliche Verfahren die Energieeffizienzklasse für Gastro-Geräte zu ermitteln. Die Geräte sind nun also wirklich vergleichbarer.
Das hat aber auch dazu geführt, dass viele unserer Geräte von einer Energieeffizienzklasse A+ auf F gerutscht sind. Nicht, weil unsere Hersteller das besagte Testverfahren in einer klimatisierten Turnhalle angewandt haben, sondern weil im gewerblichen Bereich auch andere Testbedingungen vorgegeben sind als im Haushaltebereich.
So werden gewerbliche Geräte bei einer Umgebungstemperatur vom 30°C und einer Raumfeuchte von 55% getestet. Bei Haushaltsgeräten sind es 25°C UT und 60% RF. (Siehe unsere Beitrag „Umgebungstemperatur, Raumfeuchte, Klimaklasse„)
Gewerbliche Geräte werden zudem so getestet, dass im Kühlschrank Testprodukte stehen, die permanent eine gewisse Temperatur aufweisen muss. Und das bei 72 Türöffnungen von jeweils 7 Sekunden Dauer, innerhalb der ersten 12 oder 24 Stunden (je nach Testdauer).
So allerdings macht es dann auch Sinn ein gewerbliches Kühlmöbel zu testen. Es hilft ja keinem Gewerbetreibenden, wenn er ein Gerät anschafft, das auf Basis von Haushaltsgeräten getestet wurde und bei ihm dann das achtfache an Energie verbraucht. Wir haben bereits vor Monaten die Energielaben auf den aktuellsten Stand gebracht und fast alle Produkte haben neue Energieverbrauchskennzeichnungen bekommen.
Trotzdem macht es immer noch extrem viel Sinn unsere Top-Seller der Serie K-311 oder TK-311 (Tiefkühlschränke) in die engere Wahl zu ziehen.
Besonders bei den großen Edelstahlkühlschränken kann sich ein Vergleich lohnen. 1kWh / Tag weniger Verbrauch macht bei einem Kühlgerät ca. 100 Euro Ersparnis pro Jahr aus. Und in 5 Jahren dann schon 500 Euro. Vorausgesetzt der Strompreis erhöht sich nicht – was unwahrscheinlich erscheint.
Haben Sie also keine Angst, wenn bei unseren kleinen Lagerkühlschränken plötzlich eine Energieeffizienzklasse von F angegeben ist, wo vorher noch ein A+ stand.